Trip nach Panmunjeom

Gestern sind wir vom Sprachkurs aus nach Panmunjeom gefahren, und ich muss sagen es war eine sehr interessante Erfahrung. Auf der Hinfahrt wurden wir erst einmal auf den Trip „eingestimmt“ und konnten uns (noch einmal) den Film Joint Security Area JSA mit Lee Byung-hun ansehen. Ich war allerdings so müde, dass ich geschlafen habe und erst wieder aufgewacht bin als unser Bus in den Sperrbezirk gefahren ist. Es war schon ein Timing, denn Stacheldraht reicht manchmal einfach als Information.


Vor Ort angekommen wurden wir dann zuerst auf Englisch über die Grenze und seine Zwischenfälle sowie der dort errichteten Gebäude und natürlich auch die Sicherheit informiert. Wir mussten sogar eine Erklärung über die Unterrichtung der Sicherheitsvorkehrungen unterschreiben. Dann bekamen dann ein Badget, mit dem wir uns als Besucher auswiesen und es ging mit einem anderen Bus weiter.

Für mich hatte der ganze Besuch etwas sehr groteskes, denn zum Einen war die Landschaft sehr idyllisch (da ja auch kaum jemand dort lebt außer die Familien im Friedensdorf auf südkoreanischer Seite) und ich hatte nicht wirklich das Gefühl in einem gefährlichen Gebiet zu sein. Zum Anderen hatte ich ausserdem nicht den Eindruck, dass es einer der wenigen Orte sein soll, wo Nord- und Südkorea wirklich zu Gesprächen zusammenkommen.

Es war für mich eher ein Ort, an dem beide Länder ihre Propaganda und ihr Selbstbild präsentieren konnten. Beispielsweise war ein Kommentar zum Vergleich der Flaggen bei den beiden Grenzdörfer, dass die südkoreanische Flagge kleiner und aufgrund der Technik auch leichter sei. Ich konnte mir ehrlich gesagt nur ein Grinsen verkneifen zumal sich später auch herausstellte, dass unser begleitender Soldat erst seit 10 Monaten seinen Wehrdienst ableistete und die meiste Zeit seines Lebens im Ausland verbracht hat.

Dazu kommt dann noch im Nachhinein hinzu, dass ich just heute bei der Zeit online einen Artikel zur Teilnahme und den Konsequenzen der nordkoreanischen Mannschaft bei der diesjährigen Weltmeisterschaft lese, in dem steht, dass es nun weitere Spieler gibt, die im Ausland und unter anderem auch in Deutschland beim VfL Bochum spielen. Sonst ist die Welt aber noch ganz in Ordnung, oder?

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