Praktisches Interkulturelles Training

Letze Woche bin ich bei der Zeit Online – mal wieder und wie schon so oft – über einen interessanten Artikel gestolpert, der sich schließlich inhaltlich ganz anders entpuppte als erwartet und bei dem ich persönlich einen ganz anderen Aufhänger hatte. Schließlich bin ich nach dem Lesen zu dem Ergebnis gekommen, dass hier mehrere Punkte gleichzeitig angesprochen wurden.

Jetzt aber nun zu den Fakten. Bei „Weltmeisterschaft im Streiten“ geht es vorrangig dazu, dass es inzwischen weltweit eine Weltmeisterschaft im Debattieren gibt, bei der sich Studenten aus aller Welt zusammenfinden um über aktuelle Themen zu diskutieren. Für mich als Adoptierte war der Aufhänger in dem Artikel die Frage, ob „bei Adoptionen Eltern bevorzugt werden, die der gleichen Ethnie angehören wie die potentiellen Adoptivkinder“. Dies ist eine berechtigte und auch aus eigenen Erfahrungen und Schilderungen von Erfahrungen anderer Adoptierter aus Korea, Kolumbien und Indien ein recht divers diskutiertes Thema. Grundsätzlich bin ich hier der Ansicht, dass entsprechend dem Haager Übereinkommen das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen sollte. Dies ist allerdings in der Praxis wohlweißlich nicht so einfach auszumachen als in der Theorie angedacht.
Weitere Punkte, die sich aus meiner Sicht in diesem Artikel wiederspiegeln ist das Thema Bildung und Förderung von benachteiligten Personen, wenn es darum geht, dass Studenten und Schüler in Venezuela für das Diskutieren begeistert und darin geschult werden können.
Last but not Least schließe ich auch aus dem Artikel, dass die Teilnehmer nicht nur grundlegende Fähigkeiten wie Analysieren, kritisches Denken und Hinterfragen, Gedanken ordnen und präsentieren mitbringen und verbessern, sondern auch als tollen Nebeneffekt interkulturelle Kompetenz mitbringen müssen, denn auch Diskussionsstile sind kulturell geprägt, was Einfühlungsvermögen von beiden Debattierteilnehmern abverlangt. Hier aus meiner Sicht ein Paradebeispiel für praktische Interkulturelles Training.

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