Jemanden drücken versus etwas drücken

Vor Jahresende muss ich doch noch schnell eine kleine Anekdote erzählen…

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Berlin im Winter ist grau. Auch wenn es dieses Jahr recht trocken und warm war,  so gab es dennoch vor den Weihnachtsfeiertagen einige Tage, an denen nur mit sehr viel Phantasie ein bläulicher Himmel erkennbar war. An just so einem Morgen – mit sogar etwas Regen und dementsprechender Stimmung – brachte ich eilig meine Tochter zur Kita und durfte dabei im Aufzug an der S-/U-Bahn-Haltestelle Schönhauser Allee Berliner Humor lauschen.

Zusammen mit zwei anderen Fahrgästen mittleren Alters quetschen wir uns zusammen mit dem Buggy in den Aufzug. Als alle im Aufzug waren,  fragte der vor mir links stehende Fahrgast den bis ihm dato fremden anderen Fahrgast, ob er denn schon (den Knopf nach unten) „gedrückt“ habe. Dieser antwortete 《natürlich – jeden Morgen, aber mindestens einmal am Tag.》《Stimmt》, sagte der andere Fahrgast. 《Aber jetzt kommen ja die Feiertage…Da dürfen wir es ein Segen wieder öfter.》Innerlich musste ich zuerst mit dem Kopf schütteln und fragte mich, wie man so einen Nonsense am frühen Morgen von sich geben kann, bis bei mir das Lichtlein anging und ich nur noch grinsen konnte.
Wie schön präzise die deutsche Sprache ist!!! Auch wenn die Bewegung vielleicht sogar in sehr speziellen Situationen gleich ist, so gibt es dennoch einen sehr feinen Unterschied, ob ich jemanden oder etwas drücke.

In diesem Sinne umarme ich nun das Jahr 2015 für seine vielen schönen, aufregenden und herausfordernden Momente und freue mich auf das, was 2016 so für uns bereit hält.

Allen morgen einen schönen Silvestertag und einen guten Rutsch!

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