Aufgrund der vielen Niederschlaege im Fruehjar und im Sommer fällt auch die Ernte in diesem Jahr in Korea geringer aus. Dies führte schon im Sommer zu einem Anstieg der Preise von Gemüse und Obst. Insbesondere die Preise für Wassermelonen, Pfirsische und Nektarinen warem im Verlgeich zum Vorjahr horrend gestiegen. Jetzt im Herbst/Winter allerdings droht sogar Chinakohl, der für das heiß begehrte und auf dem koreanischen Speiseplan nicht wegzudenkende Kimchi benötigt wird, extrem knapp zu werden.
In einigen Restaurants wird inzwischen hierfuer ein Aufpreis verlangt, da die Preise für eingelegtes Kimchi zum Teil um doppelte oder sogar dreifache gestiegen sind.
Laut einem Beitrag von KBS World German will die Stadt Seoul 300.000 Köpfe Chinakohl zu 70 % des Marktpreises ausliefern.
So wie es gerade aussieht, scheint Kimchi in Deutschland fast guenstiger zu sein. Freude für mich!
Autor: Julia HS Buchholz
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Kimchi – heiß geliebt und teuer
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Korean Studies an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen eröffnet Campus in Busan
Seit geraumer Zeit haben Studienanfänger mit Interesse an Korea die Möglichkeit sich an mehreren deutschen Universitäten für Koreastudien und/oder Koreanistik einzuschreiben. Dies war noch vor zehn Jahren anders.
Gab es bislang nur die Möglichkeit sich an den Universitäten in Bochum, Hamburg, Berlin, Tübingen und Bonn einzuschreiben, so besteht nun auch die Möglichkeit sich für Korean Studies an der Goethe-Universität Frankfurt einzuschreiben.
Hier ist die Koreanische Abteilung dem Institut für Orientalische und Ostasiatische Philologien zugeordnet und erhält gerade sehr viel Unterstützung von der Korea Foundation. Daher erschien hierzu kürzlich ein Artikel im KF Newsletter.Auf der anderen Seite wird laut KBS World German im März nächstes Jahr die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) ihren Campus in Busan eröffnen. Somit gehört sie zu einer der wenigen deutschen Universitäten, die über eine Partnerschaft hinaus, ihre Kooperationen erweitert.
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Zurück zuhause
„Welcome Back – Willkommen zuhause….“ Damit haben mich sowohl meine Familie als auch meine Freunde begrüßt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, aber zuhause……? Wo ist das? Diese Frage habe ich mir in dieser Woche sehr oft gestellt und mir daher hierzu ein paar Gedanken gemacht.
Mein Lebensmittelpunkt war für 3 Jahre in Korea und rückblickend kann ich sagen, dass ich dort trotz aller Schwierigkeiten im Alltag als Ausländerin dort ein „zuhause“, ja ein Stück Heimat gefunden habe. Dies wurde nur allzu deutlich als ich hier durch die Stadt lief und wieder mit mir unbekannten Deutschen kommunizieren sollte. Es war und ist mir auch nach einer Woche immer noch sehr viel fremd geworden. Dies fängt bei der äußerlichen Erscheinung der Menschen auf der Straße an, geht über das Kaufen von Gebrauchsgegenständen hinaus und hoert bei der Kommunikation auf deutsch auf.
Auch wenn ich in Seoul sehr viel Deutsch gesprochen habe, so heißt das noch lange nicht, dass ich mit meinen Mitmenschen „auf Deutsch“ kommuniziert habe. Denn bei der Kommunikation spielen sowohl die Körpersprache als auch die Art und Weise WIE man einander Mitteilungen austauscht eine große Rolle und da habe ich mich zum Teil dann doch an die örtlichen Gewohnheiten angepasst. Beispielsweise habe ich die mir bekannte und unbekannte Personen mit einer kleinen Verbeugung oder zumindest mit einem Nicken des Kopfes begrüsst. Sind mir Fremde auf der Straße begegnet so habe ich eher den Blick in eine andere Richtung abgewendet, wogegen hier in Deutschland oft der Blickkontakt gesucht wird.
Dies ist mir nicht neu, aber doch in den letzten Tagen aufgefallen, da es mir erst einmal wieder fremd war.Einen weiteren Unterschied konnte ich beim Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln feststellen. Denn man kann hier in den Bus vorne und hinten. Das ist soweit ich mich erinnere nicht nur in Korea, sondern auch von Stadt zu Stadt in Deutschland anders. Wenn ich mich recht entsinne kann man in Bonn immer nur vorne in den Bus einsteigen – der hintere Tür des Busses ist hier nur für das Aussteigen vorgesehen. Dies war ebenfalls so in Korea und bedeutete hier keine große Umstellung.
Was das Fahren in der U-Bahn und in der S-Bahn angeht, so gibt es schon allein räumlich den grundlegenden Unterschied, dass man hier immer zu zweit gegenübersitzt. In Korea gibt es zwei lange Bänke, um in der Mitte stehen zu können. Der Grund liegt darin, dass es einfach viel mehr Menschen in der Stadt und somit auch in der U-Bahn gibt. Dies führt dazu, dass auch das Fahrverhalten der Personen etwas abweicht.
In Korea konzentriert sich jeder eher auf sich selbst und versucht den anderen so gut es geht nicht zu stören. Dies ist in dieser recht öffentlichen Situation schwierig, aber dennoch möglich indem man sich beispielsweise anderweitig beschäftigt. Zu den meisten Beschäftigungen gehören SMS schreiben oder leise telefonieren, ein Spiel auf seinem Handy spielen, Fernsehen übers Internet oder eine heruntergeladene Folge eines koreanischen Dramas schauen oder einfach Musik hören, damit auch die Geräuschkulisse von draußen nicht so stark ins Ohr dringt. Eine weitere beliebte Beschäftigung ist natürlich schlafen, ein Buch lesen oder einfach nur dösen. Fest steht, man versucht so wenig wie möglich sich mit den anderen Fahrgästen zu beschäftigen, da die Fahrt ja im Zweifelsfall noch eine halbe- bis dreiviertel Stunde dauern kann. Dies habe ich hier zuerst andes wahrgenommen.
Ein Grund wird darin liegen, dass es insgesamt erst einmal viel weniger Fahrgäste gibt. Das hat unter anderem auch zur Folge, dass ich schon beim Einsteigen gelassener die U-Bahn betreten kann, weil die Wahrscheinlichkeit einen Platz zu ergattern viel höher ist. Außerdem dauert die Fahrt viel, viel kürzer, weshalb es sich schon fast nicht lohnt ein Buch oder eine Zeitung herauszuholen, da der Artikel gar nicht bis zum Ende gelesen werden kann.Was Kleidung betrifft ist mir besonders aufgefallen, dass sich der oder die Deutsche gerne eher „praktisch“ kleidet. Somit gibt es gerade in der Übergangszeit viele Menschen, die entweder in Winterklamotten bestückt mit Mütze und Schal oder aber in Sommerklamotten im Tank-Top herumlaufen. Diese Extreme konnte ich weniger auf den Straßen in Seoul beobachten. Dort gab es dann bei der Wettervorhersage immer zum Wechsel der Jahreszeit die Ansage, welche Kleidung am besten für das Wetter in den nächsten Tagen geeignet war. Dies bedeutete dann, dass die Ansagerin für das Wetter zum Herbst im Trenchcoat die Wetteransage machte.
Selbstverständlich bin ich mir dessen bewusst, dass diese Beobachtungen rein subjektiv sind und Seoul einfach eine Megacity ist in der im Kern 12-14 Millionen Menschen auf einer Fläche so groß wie Berlin leben und arbeiten. Aber abgesehen davon, dass ich hier gerade keine Verständigungsschwierigkeiten habe, frage ich mich gerade oft, ich Deutsche oder Koreanerin bin…
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Ausreise
Die letzten Stunden sind geschlagen. Morgen frueh fliegen wir von Incheon nach Hanoi, Vietnam, werden uns dort ein paar Tage aufhalten und uns ausruhen bevor es nach Rangoon, und Bagan Myanmar geht.
Letzte Woche habe ich in einer Nacht und Nebelaktion meine Wohnung aufgeloest und 23 Kisten nach Deutschland aufgegeben. Dies habe ich in noch nicht einmal 24 Stunden geschafft und muss zugeben, dass ich schon stolz darauf bin. Unter anderem wurde mir naemlich dabei klar, warum ich es so lange herausgeschoben hatte und habe somit noch einmal alle Moeglichkeiten hier in Korea ausgeschoepft. Der Call-Van Ajossi war so freundlich und hat mich zusammen mit meiner Freundin zur Post mit samt den Kisten kutschiert und der Postbeamte hatte somit eine Stunde lang damit zu tun meine Kisten aufzunehmen. Ich werde diesen Service in Deutschland sehr vermissen. Fest steht auf jeden Fall: Danach war ich um einige Kilos leichter.
Ansonsten bestanden die letzten Stunden darin, noch Freunde zu treffen, mit der Schwiegerfamilie Geburtstag zu feiern und weiter zu packen.
Jetzt duerfte alles soweit vorbereitet sein und der neue Lebensabschnitt kann losgehen mit der Reise „Back to the Roots to Germany with a short stopover in Vietnam and Myanmar“. -
Google Street View
Hin und wieder verfolge ich gerade die Diskussion bezueglich des Datenschutzes bei der Erhebung von Fotos fuer Google Street View in Deutschland. Immerhin gab es in der englischsprachigen Welt im Netz hierzu auch ein paar Artikel mit sehr unterschiedlichen Sichtweisen.
Aus koreanischer Sicht kann ich die ganz Diskussion nicht ganz nachvollziehen. Da diese hier schon auf den koreanischen Portalen laengst gaengig ist und hier fuer das Aufsuchen bestimmter Orte auch wirklich hilfreich ist, da sonst die Wahrscheinlichkeit mindestens drei Mitbuerger nach dem Zielort zu fragen, oftmals sehr gross ist.
Ein Beispiel hatte ich noch heute, als mir eine Freundin per Email die Wegbeschreibung zu ihrer neuen Wohnung schickte. Hier ein Screenshot von Road View (Daum.net) zum Wohnheim.
Ausserdem gibt es auch ein nettes Filmchen dazu bei Youtube. -
WiFi-Technologie & U-Bahnstationen
Seit ungefaehr einem Jahr werden in der ganzen Stadt die U-Bahn-Stationen umgebaut. Dies schliesst sowohl das Gleis als auch die Toiletten etc. ein. Aber nicht nur das. Gestern hat die koreanische Telekommunikationsgesellschaft KT, die gerade agressiv im Fernsehen mit Spots fuer die neuen Smart Phones und Wi-Fi-Netze wirbt, bekannt gegeben, dass an allen U-Bahnstationen in Seoul und weiteren Grossstaedten des Landes Wi-Fi-Netze zur Verfuegung gestellt werden. Somit duerfte es fast keinen Ort mehr geben, wo kein Internetzugang besteht. Hoch lebe die Technik.
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Interview fuer "Treffen zweier Welten" bei KBS World
Vorletzte Woche war ich noch einmal in eigener Werbung unterwegs und hatte die wunderbare Moeglichkeit bei KBS World ein Interview fuer das Programm „Treffen zweier Welten“ zu geben. Inhalt des Gespraechs waren meine Erfahrungen als Lektorin am Department for German Language Education an der Seoul National University und meine weiteren beruflichen Plaene in Deutschland.
Es war an diesem Tag sehr, sehr warm, aber die klimatisierten Raeume hielfen sehr einen kuehlen Kopf zu bewahren. Daher war das Gespraech mit Herrn Jan Janowski sehr angenehm und es hat mir sehr viel Freude gemacht.Das Interview und weitere Infos hier zu lesen und zu hoeren.
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Adoptierten-Treffen 2010
Auch dieses Jahr findet wieder ein Adoptierten-Treffen aus aller Welt in Seoul statt. Weshalb hierzu zwei Artikel bei der Korea Herald erschienen. Der erste erschien zur Auftaktveranstaltung am 01. August mit dem Titel „Korean adoptees gathering in Seoul“. Der zweite Artikel erschien am 05. August mit dem Titel „Adoptees seek more than roots“.
Letztes Jahr war ich bei einer von GOAL ausgerichteten Konferenz „Crossing Borders“ . Es gab verschiedene Workshops, die sich beispielsweise mit dem Thema Identitaet, Suche und Treffen der leiblichen Eltern sowie dem Geschmacksinn und anderen Themen beschaeftigten.
Ich hatte leider nicht so viel Zeit, weshalb ich nur sehr kurz dort war und mich in den Workshop zur Suche nach den leiblichen Eltern reingesetzt hatte. Es gab eine Panel-Diskussion, bei der mehrere Adoptierte zu Wort kamen. Das Publikum bestand vorwiegend aus Zuhoerern, die gerade im Rahmen ihrer Motherland-Tour erste Eindrueck von der koreanischen Kultur sammelten und somit viele Fragen hatten. Fuer mich war dieser Workshop insofern interessant, da ich dort viele Antworten hoerte, die ich mir selbst in Gespraechen mit Freunden erarbeitet hatte. Das hat mich wiederum darin bestaetigt, dass es wichtig ist, dass es solche Veranstaltungen gibt, um sich mit anderen auszutauschen, aber es nicht zu jedem (wie beispielsweise mir) passen muss.
Die Vortraege bei dem Symposium bei der diesjaehrigen Konferenz scheinen aus meiner Sicht sehr interessant gewesen zu sein und mich freut es, dass sich hier so viel bewegt. Hoffe es gibt die Vortraege irgendwo im Netz oder auch als Printmedium spaeter zum nachlesen.
Weitere Infos zum diesjaehrigen Treffen gibt es auch auf der Webseite vom IKAA hier: http://ikaa.org/ko/

