Autor: Julia HS Buchholz

  • Wochendausflug: Buga 2015 in Brandenburg an der Havel

    Der letzte Eintrag ist schon wieder eine Weile her und derweil ist auch wieder eine Menge passiert. Nicht nur sind wir seit Mitte/ Ende Juli wieder in Deutschland, haben uns an das Leben und den Alltag hier wieder gewöhnt, einen Kita-Platz ergattert und gleich auch die Eingewöhnung gestartet. Nein, seit Ende August arbeite ich auch wieder. Sehr viel Neues in sehr kurzer Zeit.
    Daher ist es eigentlich auch nicht verwunderlich, dass uns seit zwei Wochen eine hartnäckige Erkältung heimgesucht und letzte Woche sogar vollständig ausgeknockt hat. Inzwischen geht es uns (und insbesondere meiner Tochter) wieder besser, so dass ab morgen endlich wieder Alltag herrscht.

    Wovon ich aber eigentlich in diesem Beitrag berichten wollte, ist unser Besuch bei der Bundesgartenschau (Buga) 2015 in Brandenburg an der Havel.
    Letzten Samstag war es so schön spätsommerlich warm, dass wir kurzfristig nach Brandenburg an der Havel gefahren sind und die Buga, die in diesem Jahr an insgesamt 5 Orten stattfindet, besichtigt haben. An drei Orten in der Stadt waren sehr schön Konzepte des Garten- und Landschaftsbaus mit seinen vielfältigen Konzepten zu besichtigen. Ein bisschen Botanik gab es für uns Banausen auch dazu plus einfach viele schöne Blumen und Pflanzen zum Bestaunen.
    Ein paar Eindrücke habe ich festgehalten:

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    Aber nicht nur das war schön. Durch die Buga werden die teilnehmenden Orte auch städtebaulich unterstützt. So kommt es, dass der alte Stadtkern von Brandenburg fast vollständig wiederhergestellt ist. Dennoch gibt es an der ein oder anderen Stelle einen Charme vom Alten wie beispielsweise hier:

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    Die Buga 2015 ist noch bis in den Oktober hinein. Mal sehen, ob wir vielleicht noch einmal das Bedürfnis haben, raus ins Grüne zu fahren und dann an einem anderen Ort etwas zu sehen…

  • 젓갈=salted seafood=salzig eingelegte Fisch- und Meeresfrüchte

    In Korea gibt es unter dem Sammelbegriff Jeotgal sehr viele verschiedene Sorten von salzig eingelegten Fischsorten. Für in Chinakohl eingelegtes Kimchi werden meist salzig eingelegte kleine Shrimps oder Anchovies verwendet. Zum reinen Verzehr sind salzig eingelegter Tintenfisch = Ojingeojeot (오징어젓) oder auch 명란젓 (Myeongnanjeot) = Fischeier vom pazifischen Pollock sehr beliebt. Da es für uns bald gen Heimat in Deutschland geht, waren wir letzten Freitag nochmal unterwegs und haben eingekauft. Unter Anderem waren wir daher nochmal auf dem Fischmarkt und ich habe tolle Fotos von Jeotgal machen können.
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    Aufgrund der warmen Temperaturen von ca. 32 Grad im Schatten war die Luft recht salzig und es roch sehr intensiv nach Fisch. Wen wunderts. Dennoch liebe ich immer wieder mal diesen Geruch, da es ihn in Deutschland einfach nicht gibt.
    Ansonsten war es auch schön zu beobachten, wie meine Schwiegermutter von Stand zu Stand ging, sich mit den Verkäufern unterhielt, die Qualität der Ware durch Probieren prüfte und schließlich feilschte. Mir persönlich fällt es immer schwer und ich kann es nur, wenn ich alleine bin und gerade wirklich denke, dass der Preis überteuert ist. Aber gut…Übung macht ja bekanntlich Meister; )
    Schließlich haben wir einen Stand gefunden, wo Preis und Leistung stimmten und haben etwas mitgenommen.
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    Was vielleicht wichtig ist zu wissen, die Fischeier sind meistens recht salzig eingelegt und schmecken dementsprechend salzig. Zur Neutralisierung werden sie meistens noch mit dunkel gepressten Sesamöl, Sesam und wahlweise mit Chili mariniert und dann serviert.
    Ansonsten habe ich noch folgende Eindrücke mitgenommen:

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  • U-Bahn fahren bei MERS

    Der Juni war sehr stark von dem MERS-Virus beherrscht. Waren die Nachrichten anfangs relativ ruhig, so war ab der ersten Juniwoche Ausnahmezustand, so dass ich sogar einige Tage gar nicht aus dem Haus gegangen bin, später nur in der Nähe unserer Wohnung und keine geschlossenen Räune betreten habe. Inzwischen ist es etwas ruhiger geworden und die schaurigen Nachrichten haben ebenfalls nachgelassen. So sind wir die Tage wieder seit langem ein Stück mit der U-Bahn gefahren. Und aus rein nostalgischen Gründen habe ich die Atmosphäre etwas festgehalten.

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    Fest steht, dass selbst die älteren Leute, die gerne auf einen der für sie ausgewiesenen Plätze, einen Sitzplatz ergattern, einer Mutter mit Kind gerne einen Sitzplatz anbieten. Dadurch bin ich schon in sehr nette Gespräche verwickelt gewesen.
    Abschließend hier noch ein Poster zur Prävention von MERS.
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  • Brokoli oder anderes Gemüse zubereiten

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    Heute hatte ich wieder mal den klassischen Fall, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Zusammen mit der Schwiegermutter habe ich das Abendessen vorbereitet. Es sollte Hähnchen, verschiedene Beilagen und Reis geben. Für das Gemüse war ich zuständig und sollte den Brokoli zubereiten. Dabei hab ich ein paar Fehler(Chen) gemacht. Ich hab den Brokoli geputzt und vergessen den Stengel mitzumachen. Dann habe ich Brokoli zusammen mit ein wenig Wasser (wie halt immer) aufgesetzt und kochen lassen. Das war eindeutig falsch. Zuerst hätte ich das Wasser aufsetzten, kochen lassen und dann darin den Brokoli garen sollen, da durch diese Garmethode so wenig Nährstoffe wie möglich verloren gehen. Da ich den Stengel ja nicht geputzt hatte, habe ich es so nachgeholt. Abschließend habe ich den Brokoli mit kaltem Wasser abgeschreckt und zum Verzehr auf dem Tisch gestellt.
    Puh…
    Merke: Wasser immer zuerst kochen, dann Gemüse garen und abschrecken und dann je nach Geschmack anmachen.
    Wie macht ihr das so?

  • Cheon = Pfannkuchen mit Frühlingszwiebeln und Kürbis bzw. Zucchini

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    Es gibt verschiedene Sorten von Cheon bzw. Pfannkuchen. Am beliebtesten sind jedoch Pfannkuchen mit Kimchi,  Frühlingszwiebeln, verschiedene Arten von Gemüse, oder auch Pfannkuchen mit Meeresfrüchten oder Austern. Bei uns gab es die Tage Pfannkuchen mit Frühlingszwiebeln und Kürbis bzw. Zucchini und ein bisschen Karotte.
    Hierfür habe ich das Gemüse in kleine länglich, schmale Streifen geschitten. Hinzugefügt wurde noch Mehl, Wasser Knoblauch und Salz.
    Leider kann ich hierzu keine Mengenangabe machen. Wichtig ist nur, dass der Teig leicht zäh fließend ist, so dass er sich gut in einer Pfanne mit ein wenig Öl ausbacken lässt. Das Ergebnis sieht nachher so aus und schmeckt sehr gut;)
    Und was sind Eure Lieblingspfannkuchen? Mögt ihr sie lieber süß oder esst Ihr auch herzhafte?

  • Korean BBQ mit der Familie

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    Gestern Abend war es mal wieder Zeit, dass die Familie zusammen gekommen ist. Also sind Schwager und Schwägerin mit den beiden Neffen vorbeigekommen und es gab koreanisches Barbecue zu Hause bei den Schwiegereltern.
    Aufgetischt wurde Samgyeopsal, sprich Bauchfleisch, und ein Rindfleisch. Dazu gab es verschiedene Salatsorten u.a. auch schwarze Perilla oder aromatisch schmeckende Sesamblätter, zusammen mit milden Chilischoten, gebackene Pfannkuchen oder Cheon mit Frühlingszwiebeln und Kürbis, in Essig eingelegte Gurke, mit Chili und Sesamöl angemachter Sojasprossensalat, in Ei ausgebackener Fisch, in der Pfanne gebratener Fisch (wozu es noch einen extra Post gibt) und Rohkost bestehend aus Paprika, Karotte und Gurke. Dazu hatte jeder noch seine Schale Reis und das Gelage startete mit einem leckeren Glas Rotwein. Da es schon eine Weile her ist, dass ich überhaupt Wein getrunken habe, fand ich es nebensächlich, dass der Wein aus dem Schnapsglas getrunken wurde. Der Geschmack war auf jeden Fall seeehr gut und nach einer etwas aufwändigeren Vorbereitung war es einfach nur wohlverdient.
    Al Nachtisch gab es später noch Wassermelone und der Bauch war voll;)
    Was habt Ihr gestern so gemacht?

  • Omelett mit Frühlingszwiebeln oder 계란파찜

    Bevor es bald wieder nach Deutschland geht, habe ich mir überlegt ein paar wichtige Rezepte und Arten der Zubereitung für Gemüse, Fleisch, Suppen und Eintöpfe sowie Nudeln aufzuschreiben, damit ich sie nicht vergesse, so dass ich sie bei dem nächsten Aufenthalt bei den Schwiegereltern drauf habe und nicht mehr nachfragen muss.

    Neben Reis sind gerade Banchan, die koreanischen Beilagen, sehr wichtig und auch wenn meine Schwiegermutter mindestens drei Sorten von Kimchi im Kühlschrank hat, so gibt es eigentlich  bei jeder Mahlzeit frisch gewaschenen Salat und noch andere Beilagen.
    Gestern Abend war es Omelett mit klein geschnittenen Frühlingszwiebeln, gehackten Zwiebeln, Knoblauch und etwas Salz. Super einfach, aber sehr lecker.

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    Zutaten:
    3 Eier
    1 kleine Zwiebel
    Frühlingszwiebeln nach Bedarf
    Knoblauch
    etwas Salz

    Zubereitung:
    Zwiebel schälen und fein hacken. Gewaschene Frühlingszwiebeln auf ca 1 cm Länge klein schneiden und zusammen mit den 3 aufgeschlagen Eiern, Knoblauch und Salz mischen. Dann die Masse in eine kleine Pfanne geben und auf kleiner Flamme stocken lassen. Kurz vor Schluss die Masse noch einmal wenden und dann auf einem kleinen Teller servieren.

  • Sommer, Spazieren Gehen und Tigerbohnen schälen

    Seit letzter Woche ist es hier nun endlich richtig sommerlich. Nach dem Regen kühlt es nicht mehr richtig ab und gegen Mittag haben wir Temperaturen so um die 28-30 Grad. Manchmal weht auch noch ein leichter Wind, so dass es drinnen dennoch recht angenehm ist. Heute sieht es aber schon anderen aus. Daher habe ich unseren Tagesspaziergang auf den frühen Vormittag gelegt, wenn es noch kühler ist und die Sonne nicht so kräftig ist.
    Dabei habe ich heute folgende Eindrücke gesammelt:

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    Davor haben wir jedoch mit Oma Tigerbohnen geschält.
    Es ist eine Sorte großer, weißer Bohnen mit rötliche Muster. Eine andere Übersetzung habe ich leider (noch) nicht gefunden. Aber vielleicht habt ihr ja eine Idee, um was für eine Bohnensorte es sich handelt?

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  • Koreanische Rezepte aus dem Magazin „Essen“

    Am Freitagmorgen war ich zu früh beim Arzt und seine Praxis war noch geschlossen, so dass ich zum Überbrücken der Wartezeit in das nächst gelegene Café gegangen bin und in dieser Zeitschrift vom letzten Herbst gelesen habe:

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    Ganz am Anfang gab es einen informativen Artikel, in dem die Vor- und Nachteile, ab welchem Alter ein Baby Kuhmilch trinken und langsam mit dem Abstillen angefangen werden sollte, behandelt wurden. Gemerkt habe ich mir, dass man frühestens nach 12 Monaten und dazu noch langsam und sukzessive damit anfangen sollte. Der Grund liegt v.a. darin, dass Kuhmilch schwerer verdaulich ist und ggf. eine Laktose-Unverträglichkeit bei zu schneller Einführung auftreten kann.

    Darüber hinaus habe ich noch einige weitere Rezepte gefunden, die ich einmal in Deutschland ausprobieren möchte.
    Ein separater Artikel mit Übersetzung folgt noch. Hier aber schon einmal die Rezepte auf Koreanisch:

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  • Gedanken Ende Mai

    Heute ist es bewölkt und im Laufe des Tages soll es regnen. Letzte Woche dagegen war es total schön. Morgens war es noch kühl, der Morgentau hing noch in der Luft, die Straßen war noch nicht so stark befahren, so dass ich die Vögel singen hören konnte und die Luft nach blühenden Blumen roch. Ich war schon früh unterwegs, so dass es mir bewusst auffiel und ich es ein paar Minuten genossen habe.

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    Heute, auch wenn es bedeckt ist und sich die Welt von einer anderen Seite zeigt, kann ich dem auch viel abgewinnen. Wahrscheinlich weil ich weiß, dass es morgen wieder 30 Grad und Sonne werden.

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    In den letzten Tagen sind mir sehr viele Gedanken durch den Kopf gegangen und ich habe lange hin- und herüberlegt, ob ich sie niederschreiben soll, da dies u.a. mit dem Sinn und Zweck dieses Blogs zusammen hängt und ich das Gefühl habe, dass sich dieser gerade ändert. Wahrscheinlich werde ich dies in einem separaten Eintrag thematisieren. Jetzt aber wieder zurück zu meinen Gedanken… 
    Meine süße, kleine Tochter ist jetzt 8 Monate und 14 Tage alt. Sie robbt durch die Wohnung, lutscht an allen Gegenständen, die sie in die Finger bekommt, entdeckt dadurch die Welt, sucht dabei immer wieder den Halt bei mir, lacht und quietscht laut vor Vergnügen, so dass ich ihr unterwegs beibringe, ihre Freude in Zimmerlautstärke auszudrücken und mit jedem Tag, den sie älter wird, wird ihre Persönlichkeit immer deutlicher. Als ich so alt war wie sie jetzt, habe ich die vielleicht größte Reise meines Lebens angetreten. Ich bin mit meiner Mutter von Seoul, Südkorea, über Anchorage, Alaska, Paris in Frankreich nach Düsseldorf geflogen, um am Niederrhein aufzuwachsen. Eine wichtige Familienanektdote dazu ist, dass meine Mutter eine Lebensmittelvergiftung hatte,  so dass sich andere Flugpassagiere um mich kümmern mussten und mein Vater mit unserem damaligen Hausarzt und Krankenwagen zum Flughafen in Düsseldorf gekommen sind, um uns abzuholen.
    Meine Tochter nimmt ihre Umgebung schon seit dem dritten Monat sehr genau wahr. Sie weiß, ob sie zu Hause oder woanders ist, wer sie im Arm hat und dass Mama und Papa verschiedene Sprachen sprechen. Ich frage mich oft,  wie es mir wohl damals ergangen ist. Habe ich es auch wahrgenommen? Wie bin ich damit umgegangen? War ich auch teilweise so verunsichert wie sie jetzt? Wie habe ich Halt gefunden? Wenn meine Tochter verunsichert ist, sucht sie Sicherheit und Geborgenheit und will auf meinen Arm oder schreit, wenn sie bei jemand Fremden auf dem Arm ist, bis sie schließlich wieder bei mir ist. Ihre erste große Reise hat sie vor zwei Monaten gemacht und weil ich dabei war, war es überhaupt kein Problem. Natürlich war sie zu dem Zeitpunkt noch nicht so mobil wie heute. Aber dennoch hat sie – wie schon gesagt – sehr bewusst ihre Umwelt wahrgenommen.
    Schon vor ihrer Geburt bin ich innerlich sehr viel ruhiger geworden…wahrscheinlich weil ich die Reise zurück zu meinen Anfängen gemacht habe. Ich habe für drei Jahre in Seoul gearbeitet und gelebt und mich währenddessen auf die Suche nach meiner leiblichen Mutter gemacht. Ich habe sie gefunden und kurzen Kontakt zu ihr gehabt. Sie hat geheiratet und weitere drei Kinder bekommen. Soweit ich weiß, sind sie alle gesund und es geht ihnen gut. Leider ist es nie zu einem regeren Austausch oder gar ein Treffen gekommen, aber ich wusste von Anfang an, dass ich eventuell auf Ablehnung stoßen werde. Auch wenn ich damals nicht damit gerechnet hatte, mit welcher Wucht mich die Ablehnung verletzt, so sind die Wunden wieder geheilt. Noch mehr verspüre ich diese Ruhe jetzt, seitdem meine Tochter da ist. Familie und das damit verbundene Konzept sind mir wichtig, wobei ich denke, dass eine Familie aus den verschiedensten Konstellationen bestehen kann. Nichts desto trotz ist meine Tochter die erste Person in meinem Leben,die mit mir blutsverwandt ist und die ich näher kennenlernen darf. Das ist neu für mich und ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Mit jeden Tag wächst die Liebe zu ihr, so dass ich sie oft abends beobachte, wenn sie schläft. Manchmal denke ich dann auch an meine Eltern und danke Ihnen allen, dass ich hier bin und nun selbst das Glück (und die Sorgen) haben kann. DANKE!!!