Kategorie: Ernährung

  • Gedanken im Wochenbett

    Gedanken im Wochenbett

    Seit vier Wochen sind wir nun zu Viert und ich bin eine Mama von zwei süßen gesunden Töchtern, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Und damit bin ich nun auch angekommen in einem Familienleben, in dem auf Bedürfnisse von vier verschiedenen Menschen eingegangen werden will und diesen so gut wie möglich erfüllt werden wollen. Ich kann beispielsweise morgens nur sehr schlecht auf meine Rituale im Badezimmer, aber vor allen Dingen meinen Kaffee und das Frühstück verzichten. Wenn ich es geplant muss ist es in Ordnung, weil ich mich darauf einstellen kann. Ist es ungeplant, kann ich morgens auch ungenießbar sein oder werden. Ebenso ist es bei meinem Mann und Partner sowie auch bei den Kindern. Vor dem Wochenbett und durch das Leben mit der Jeomi war mir schon von vornherein klar, dass ich nicht allem inklusive dann auch der Arbeit zu jederzeit zu hundert Prozent gerecht werden kann, will und muss. Damit habe ich mich vor der Geburt von Nana wiederum wie zur ersten Elternzeit bewusst entschieden Druck und Stress rauszunehmen. Gelungen ist es mir bisher recht gut. Vielmehr muss ich mich gerade selbst bremsen nicht allzu aktiv schon in der vierten Woche Wochenbett zu sein. Dank meines koreanischen Mannes bin ich auch schön brav die ersten 20 Tage (den 21. Tag hab ich leider nicht mehr geschafft) zu Hause geblieben, habe maximal den Müll im Hof entsorgt und durfte auch mit Nana raus in den Garten gehen und mich auf die Bank setzen. Innerhalb der Wohnung durfte ich mich schon ein wenig an den alltäglichen Aufgaben beteiligen, jedoch auch hier dosiert, wofür ich meinem Mann unendlich dankbar bin, wie ich auch schon einmal geschrieben habe, plus es in diesem Wochenbett auch wirklich notwendig ist und war. Mit schon einem Kleinkind zu Hause gibt es einfach weniger Ruhe und Möglichkeiten, alles einfach mal liegen zu lassen und die anstehenden Aufgaben wegzugucken oder zu veratmen. Mir fällt es auf jeden Fall deutlich schwerer und hat bei mir in der dritten Woche dazu geführt, dass sich einmal mein Körper gemeldet hat plus meine Psyche. Also habe ich das Tempo zurückgefahren und übe mich im meditieren bzw. mache mehr Yoga-Übungen, die gleichzeitig hilfreich für den Beckenboden und die Rückbildung sind. Nichts wird hier also just for fun gemacht ;-).

    Anmerkung: Würde eine Freundin mir dies so berichten, ich glaub ich würde ihr den Vogel zeigen und sie zurechtweisen. So reflektiere ich immerhin darüber und muss selbst lachen.

    Aber worüber ich heute auch gleichzeitig noch schreiben möchte ist das koreanische Wochenbett, die ersten 100 Tage nach der Geburt und die kulturellen Unterschiede die es von Land zu Land und in unserem Falle zwischen Deutschland und Korea so gibt. Auch dieses Mal war es vielen Geburtshelfern in der Klinik sowie auch den Hebammen und Ärzten, mit denen ich während dieser vier Wochen gesprochen habe, oftmals viel über das koreanische Wochenbett bekannt. Was bedeutet es aber nun wirklich und wo gehe ich den Kompromiss ein? Plakativ und unvollständig nenne ich immer folgende Punkte:

    • Koreanische Wöchnerinnen müssen sich mindestens für 21 Tage in geschlossenen, warmen tw. beheizten Räumen aufhalten, damit sie sich besser regenerieren können und der Körper die ganze Energie dafür verwenden kann.
    • Koreanische Wöchnerinnen sollten Kaltes, sei es in Form von Getränken, Speisen sowie auch einfach Wasser (beim Hände waschen etc.) aus oben genannten Grund meiden.
    • Koreanische Wöchnerinnen essen zu fast allen Mahlzeiten eine Suppe aus Miyeok, aus dem Japanischen auch als Wakame, eine Braunalgenart, bekannt, die ihnen wie der kräftige Hühnersuppeneintopf in Deutschland Energie liefern soll.

    Mag sein, dass es mit der Körperkonstitution zusammen hängt und somit auch genetische Gründe hat, aber ich spüre auch dieses Mal sehr deutlich im Wochenbett, wenn ich zu sehr davon abweiche, sprich zu leicht bekleidet auch bei den sommerlicheren Temperaturen bin oder auch zu wenig wärmende Speisen essen.

    Im Austausch mit den Geburtshelfern leuchtet es ihnen ebenfalls ein und ich bekomme immer eine (be)-lächelnde Zustimmung „Ach ja…stimmt ja“. Da es im Vergleich zum deutschen Wochenbett einfach etwas anders ist.

    Woher kommt aber nun die Sitte, dass man, wie im „Mach-Mit-Museum“ beschrieben, in Korea bei der Geburt eines Kindes die Wohnungstür entsprechend des Geschlechtes des Kindes schmückt?

    Früher war einfach die so hoch, dass präventiv nur die engsten Familienangehörigen die Wohnung der frisch gebackenen Familie betreten durften. Aus diesem Grund gibt es auch die 100-Tage, Baekil, Regel. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte der Säugling (und die Mutter) möglichst wenig bis gar nicht (Hinweis der Schwiegermutter) das Haus verlassen. Nachvollziehbar, aber für mich unpraktikabel, weil ich sonst einen Hüttenkoller bekommen würde und auch wieder ungenießbar wäre.

    Vergleichbar finde ich diesen Zeitraum jedoch mit dem 6-8 wöchigen Wochenbett, dass Anja Gaca von guten Eltern in ihrem Buch beschreibt sowie auch einfach regulär empfohlen wird. Beim ersten Wochenbett habe ich recht gut einen Kompromiss aus beiden kulturellen Sitten gefunden. Mal sehen wie es dieses Mal klappt. Fazit zur vierten Woche von mir heute: Es ist auf jeden Fall schwieriger, aber muss und sollte machbar sein!

  • Brokoli oder anderes Gemüse zubereiten

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    Heute hatte ich wieder mal den klassischen Fall, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Zusammen mit der Schwiegermutter habe ich das Abendessen vorbereitet. Es sollte Hähnchen, verschiedene Beilagen und Reis geben. Für das Gemüse war ich zuständig und sollte den Brokoli zubereiten. Dabei hab ich ein paar Fehler(Chen) gemacht. Ich hab den Brokoli geputzt und vergessen den Stengel mitzumachen. Dann habe ich Brokoli zusammen mit ein wenig Wasser (wie halt immer) aufgesetzt und kochen lassen. Das war eindeutig falsch. Zuerst hätte ich das Wasser aufsetzten, kochen lassen und dann darin den Brokoli garen sollen, da durch diese Garmethode so wenig Nährstoffe wie möglich verloren gehen. Da ich den Stengel ja nicht geputzt hatte, habe ich es so nachgeholt. Abschließend habe ich den Brokoli mit kaltem Wasser abgeschreckt und zum Verzehr auf dem Tisch gestellt.
    Puh…
    Merke: Wasser immer zuerst kochen, dann Gemüse garen und abschrecken und dann je nach Geschmack anmachen.
    Wie macht ihr das so?

  • Omelett mit Frühlingszwiebeln oder 계란파찜

    Bevor es bald wieder nach Deutschland geht, habe ich mir überlegt ein paar wichtige Rezepte und Arten der Zubereitung für Gemüse, Fleisch, Suppen und Eintöpfe sowie Nudeln aufzuschreiben, damit ich sie nicht vergesse, so dass ich sie bei dem nächsten Aufenthalt bei den Schwiegereltern drauf habe und nicht mehr nachfragen muss.

    Neben Reis sind gerade Banchan, die koreanischen Beilagen, sehr wichtig und auch wenn meine Schwiegermutter mindestens drei Sorten von Kimchi im Kühlschrank hat, so gibt es eigentlich  bei jeder Mahlzeit frisch gewaschenen Salat und noch andere Beilagen.
    Gestern Abend war es Omelett mit klein geschnittenen Frühlingszwiebeln, gehackten Zwiebeln, Knoblauch und etwas Salz. Super einfach, aber sehr lecker.

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    Zutaten:
    3 Eier
    1 kleine Zwiebel
    Frühlingszwiebeln nach Bedarf
    Knoblauch
    etwas Salz

    Zubereitung:
    Zwiebel schälen und fein hacken. Gewaschene Frühlingszwiebeln auf ca 1 cm Länge klein schneiden und zusammen mit den 3 aufgeschlagen Eiern, Knoblauch und Salz mischen. Dann die Masse in eine kleine Pfanne geben und auf kleiner Flamme stocken lassen. Kurz vor Schluss die Masse noch einmal wenden und dann auf einem kleinen Teller servieren.

  • Sommer, Spazieren Gehen und Tigerbohnen schälen

    Seit letzter Woche ist es hier nun endlich richtig sommerlich. Nach dem Regen kühlt es nicht mehr richtig ab und gegen Mittag haben wir Temperaturen so um die 28-30 Grad. Manchmal weht auch noch ein leichter Wind, so dass es drinnen dennoch recht angenehm ist. Heute sieht es aber schon anderen aus. Daher habe ich unseren Tagesspaziergang auf den frühen Vormittag gelegt, wenn es noch kühler ist und die Sonne nicht so kräftig ist.
    Dabei habe ich heute folgende Eindrücke gesammelt:

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    Davor haben wir jedoch mit Oma Tigerbohnen geschält.
    Es ist eine Sorte großer, weißer Bohnen mit rötliche Muster. Eine andere Übersetzung habe ich leider (noch) nicht gefunden. Aber vielleicht habt ihr ja eine Idee, um was für eine Bohnensorte es sich handelt?

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  • Rezept im Juli: Samgyetang

    Je nach Region und Klima unterscheidet sich auch die Nahrung von Mensch und Tier. Gerade im schwül-warmen koreanischen Sommer gibt es im Juli und im August besonders heiße Tage, die sowohl Kreislauf als auch die körperliche Verfassung besonders belasten. Daher wird traditionell an den „Boknal“, den sogenanten Hundstagen, eine stärkender Geflügeleintopf bestehend aus mit Klebreis gefüllter Poularde, Ginseng, Datteln und Knoblauch verzehrt. Dieses Gericht namens „Samgyetang“ kann man sowohl zu Hause und somit auch im Ausland zubereiten oder in einem ausgewählten Restaurants mit etwas Wartezeit essen.

    Ein sehr ausführliches und gut beschriebenes Rezept für Samgyetang hat die KTO auf Ihrer Seite veröffentlicht. Dieses lautet wie folgt:

    „Zutaten:
    • 4 junge Hühner (Poularde) (insg. 2,2 kg)
    • 180 g Klebreis
    • Tragantsud: 20 g (4 Stück) Tragantwurzel (Hwanggi), 3 l Wasser
    • 4 frische Ginsengwurzeln, 4 kleine Knoblauchzehen, 4 chinesische Datteln
    • 20 g Lauchzwiebeln, 1/2 EL Salz, 1/8 TL gemahlener schwarzer Pfeffer
    • 1 Ei, 1/2 EL Speiseöl

    Vorbereitung:
    1. Die Innereien und das Fett aus dem Bauch der Hühner entfernen und sie von innen und außen gründlich waschen.
    2. Den Klebreis waschen, durch ein Sieb abgießen und 2 Std. in Wasser quellen lassen. Durch ein Sieb abgießen und 10 Min. abtropfen lassen.
    3. Die Trabantwurzeln waschen und 2 Std. in Wasser quellen lassen.
    4. Den Ginseng waschen und die Wurzelköpfe abschneiden, die Knoblauchzehen und die Datteln ebenfalls waschen.
    5. Das Ei trennen, Eigelb und Eiweiß getrennt verquirlen und zu dünnen Omeletts braten. Anschließend in 2 cm lange Rauten schneiden.
    6. Den Lauch putzen, waschen und in 0,2 cm breite Ringe schneiden.

    Arbeitsschritte:
    1. Die Trabantwurzel mit Wasser in den Topf geben und in 12 Min. bei starker Hitze aufkochen. Wenn das Wasser kocht, die Hitze auf die mittlere Stufe reduzieren und das Ganze 40 Min. kochen lassen. Durch ein Sieb abgießen und den Sud dabei auffangen.
    2. Die Bäuche der Hühner mit dem Klebreis, dem Ginseng, dem Knoblauch und den Datteln füllen. Die Beine der Hühner so verkeilen, dass die Füllung im Huhn bleibt.
    3. Die Hühner mit dem Trabantsud in den Topf geben und in 20 Min. bei starker Hitze aufkochen. Dann auf mittlere Hitze reduzieren und weitere 48 Min. köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und abschließende 2 Min. kochen lassen.
    4. Jeweils ein Huhn mit Suppe in eine Schüssel geben und mit den Omelettrauten und den Lauchzwiebelringen garnieren.“

    Quelle: KTO