Es gibt immer wieder auch in der U-Bahn interessante Ausstellungen. Hier ein Bild von einer Ausstellung an der Haltestelle Seoul National University Linie 2.

Es gibt immer wieder auch in der U-Bahn interessante Ausstellungen. Hier ein Bild von einer Ausstellung an der Haltestelle Seoul National University Linie 2.

Beim Lesen des Blogs von „The Mamot’s Hole“ stiess ich auf einen Link zu diesem interessanten Artikel, der einen Erklaerungsversuch zur hohen Selbstmordrate in Korea gibt.
Schon vor Jahren habe ich von Frau Renate Hong aus Jena gehoert, aber nie die ganze Geschichte in Details erfahren. Letztes Wochenende schickte mir ein Freund folgenden Link zu einem 1-stuendigen Video auf koreanisch-deutsch.
Die Geschichte hat mich sehr beruehrt, weshalb ich weitere Videos bei Youtube herausgesucht habe. In dem ersten Video geht es um die Suche und die Schwierigkeiten Kontakt zu ihrem Mann in Nordkorea herzustellen. In dem zweiten Video geht es um das Treffen der deutschen und koreanischen Familie in Nordkorea.
Wenn es um den Wandel der koreanischen Gesellschaft geht und die derzeit vorherrschenden Probleme, dann faellt immer wieder auch das Wort Generationenkonflikt. Sieht man einmal davon ab, dass es bis zu einem gewissen Grad natuerlich ist, bestimmte Ansichten der aelteren Generation abzulehnen bzw. sich von ihr abzugrenzen, so habe ich mir hin und wieder die Frage gestellt, inwiefern insbesondere die koreanische Gesellschaft mit diesem Problem konfrontiert ist.
Inzwischen habe ich mehrere Erklaerungen gefunden. Zu nennen waere da zum einen das verhaeltnismaessig fruehe Eintrittsalter in den Ruhestand der Eltern, die soziale und regionale Herkunft und Bildung von Grosseltern, Eltern und Kindern sowie das Phaenomen einer alternden Gesellschaft mit einer recht niedrigen Rate an Geburten.
Just heute, wo ich ueberlegt habe, ob ich ueber den Generationskonflikt im Sprachkurs referieren soll, bin ich beim Lesen meines Readers auf folgenden Text von KBS World mit dem Titel „Mutter- und Tochtergeneration offenbaren Differenzen“ gestossen. Darin geht es um Ergebnisse einer Umfrage vom Statistischen Amt, bei der junge koreanische Frauen im Alter von 20-39 Jahren und Frauen im Alter von 49 Jahren unterschiedlicher Meinung zum Thema Hochzeit/Heirat sind. Demnach sind nur 10 Prozent der juengeren Frauen der Meinung, dass unbedingt geheiratet werden muss, wogegen 37 Prozent der aelteren Frauen unbedingt auf eine Hochzeit/Heirat bestanden.
Da ich im heiratsfaehigen Alter bin, im naechsten Monat selbst hier heirate, habe ich mich natuerlich gefragt wo ich stehe…?
Bekanntlich arbeiten Asiaten und davon insbesondere Japaner, Koreaner und auch Chinesen rund um die Uhr, machen jede Menge unbezahlte Ueberstunden und haben kaum Privatleben. Allerdings scheint dies meiner Meinung erst einmal ein Vorurteil zu sein, wenn man folgenden Artikel bei der Zeit zum Vergleich von japanischen und deutschen Arbeitsbedingungen liest.
Dem zufolge sind Japaner im Schnitt laenger an ihrem Arbeitsplatz als der deutsche Arbeitnehmer. Aber aus anderen Beweggruenden als bisher im Volksmund angenommen – naemlich aus dem Grund, sich voll und ganz fuer seine Kollegen, Chefs und letztendlich seiner Firma einzusetzen und ihnen im Zweifelsfall zur Seite zu stehen. Im Englisch sprachigen Sprachraum waere hier von Commitment die Rede.
Als Erklaerungen werden in der einschlaegigen Literatur unter anderem mit den Begriffen Kollektivismus vs Individualismus gearbeitet und dies mag ich an dieser Stelle erst einmal so dahingestellt sehen.
Aber ohne weitere Bewertung vorzunehmen, laesst sich angefuehrtes Phaenomen meiner Meinung nach auch auf Korea uebertragen und aus dem kulturellen Verstaendnis dieser Laender heraus ist in erster Linie meiner Meinung nach nicht besser oder schlechter als die Arbeitsweise in Deutschland oder anderen „westlichen“ Laendern, sondern es funktioniert einfach so.
Anscheinend habe ich gestern total falsch mit meiner Einschaetzung von 1:1 unentschieden gelegen. Weitere Informationen zum Spiel auf Englisch siehe auch hier bei Korea Times.