Koreanische Serien als ein fester Bestandteil des abendlichen Unterhaltungsprogramms im öffentlichen Fernsehen sind inzwischen auch ein fester Bestandteil von Hallyu – der koreanischen (Kulturexport-) Welle. Hier verkaufen sich diese Produkte nicht nur in benachbarten Ländern wie China und Japan sondern auch im Raum Südostasien und darüber hinaus.
Was kennzeichnet nun koreanische Serien aus. Grundsätzlich ihre Vielfalt und die teilweise äußerst dramatische Inszenierung von Beziehungskonflikten innerhalb der Familie, dem Unternehmen und der Gesellschaft. Themenanlässe gibt es so zahlreich und komplex wie in der Realität, weshalb es immer wieder interessant ist, auf welche Art und Weise bestimmte Themen verarbeitet und vom Main Stream der Gesellschaft teils kritisch, teils unkritisch konsumiert wird.
So wundert es nicht, dass Korea, welches insbesondere in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts als das Baby-Exportland par excellance galt, sich auch noch heute mit dem Thema aktiv auseinandersetzt. Ein Beispiel hierfür ist das kürzlich ausgestrahlte Drama 가시나무새. Darin geht nicht nur um die verschiedenen Arten der Auseinandersetzung mit der Adoption aus Sicht von Adoptierten, sondern parallel wird auch die Rolle der leiblichen, abgebenden Mutter und ihre Sorgen und Nöte nach der Abgabe dargestellt. Hatte ich anfangs doch recht starke Bedenken, dass das Thema recht einseitig aus Sicht der Betroffenen (Adoptierten) dargestellt wird, so hat es sich im Verlauf entschärft und ein recht widersprüchliches Bild gezeichnet, was der Realtiät wohl auch recht nahe zu kommen scheint.
