So langsam neigt sich auch diese Schwangerschaft dem Ende entgegen und ich habe sehr gemischte Gefühle. Einerseits kann ich es gar nicht mehr abwarten, wie das kleine Baby aussieht und welche Persönlichkeit es hat, was es mag, was es nicht mag, wieviel es schläft und wie der Start so allgemein wird. Andererseits finde ich es auch toll, es – auch während ich jetzt diesen Text schreibe – in meinem Bauch zu spüren, wie es sich bewegt und hoffentlich noch sehr wohl in meinem Bauch fühlt, der es schützt, wärmt und nährt.
Habe ich mich trotz der Übelkeit am Anfang gefreut, einfach nochmal die Chance zu haben, dieses kleine Wunder zu fühlen, so ist so einiges ab dem zweiten Drittel, als es mir besser ging und ich voller Tatendrang war, in den Hintergrund gerückt. Natürlich habe ich die körperliche Veränderung wahrgenommen und mir recht bald Klamotten für die Schwangerschaft und Stillzeit gekauft – was ich bei der 1. Schwangerschaft nicht wirklich gemacht habe und auch gebraucht habe. Aber dieses Mal war mein Bauch gefühlt größer als bei der ersten Schwangerschaft, auch wenn von außen eher gesagt wurde, dass er sehr klein sei und wie gut ich im X-Ten Monat aussähe. Mir war es (ein Segen) letztendlich egal. Ich war einfach nur froh, dass ich nicht mehr so elendig müde war und einfach meine kleinen und großen Projekte machen konnte.
Jetzt sind es nur noch 3 Wochen und es wird alles beschwerlicher, insbesondere abends. Da bin ich jetzt auch wirklich müde und überlege mir drei Mal, was wirklich noch getan werden muss. Aber auch hier finde ich es wieder sehr gut in mich hineinzuhören und zu spüren, was ich wirklich brauche und wonach mir jetzt aufgrund der Hormonlage wirklich ist.
Da ich mir jedoch grundsätzlich eher zu viel aufhalse und immer noch etwas „arbeite“, habe ich mir zur Vorbereitung für das Wochenbett und die Zeit mit 2 Kindern das Buch „Das Wochenbett – Alles über diesen wunderschönen Ausnahmezustand“ von Loretta Stern und Anja Constance Gaca“ von meiner besten Freundin schenken lassen. Nachdem ich mit der Geburt der bald großen Tochter vor ca. 2 Jahren angefangen habe den Blog „Von guten Eltern“ zu lesen sowie mich auch das Buch „Das breifrei!-Kochbuch – So schmeckt es dem Baby und der ganzen Familie. Mit 80 leckeren Rezepten von David Gansterer“ überzeugt hat, wollte ich mich einfach nochmal mit der bevorstehenden magischen Zeit auseinandersetzen.
Dabei war es gut einfach nochmal das Wissen über das Wochenbett aufzufrischen, ein paar praktische Listen wie zum Beispiel zur „Erstausstattung für das Baby“ oder für die Formalitäten nach der Geburt zu haben. Insgesamt ist es sprachlich sehr gut geschrieben, so dass man es auch recht müde noch abends vor dem Einschlafen lesen kann. Darüber hinaus sind alle wichtigen Infos oft noch einmal separat zusammengefasst und farblich hervorgehoben, so dass es auch gut einfach als Nachschlagewerk dienen kann. Außerdem gibt es dann noch den Teil für die Väter, der meines Erachtens auch noch einmal sehr gut ist, auch wenn mein Mann nicht dazu gehört, diesen Teil zu lesen, sondern einfach macht, wenn es ansteht. Alles in allem würde ich dieses Buch insbesonderen Schwangeren empfehlen, die sich gerade mit der besonders wichtigen Zeit intensiver auseinandersetzen wollen und viele schöne Kuschelmomente mit dem Baby genießen wollen.
Denn…
Auch wenn ich schon einmal im Wochenbett lag, so war es schön noch einmal zu lesen, dass das Wochenbett ingesamt 6-8 Wochen dauert und es wirklich Sinn macht sich egal ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt die Zeit zu nehmen und sich als Wöchnerin von der Schwangerschaft und Geburt zu erholen, Kräfte für den bevorstehenden Alltag zu sammeln und sich als Familie neu zu finden und einfach anzukommen.
Zu gerne erinnere ich mich an meine Hebamme, die mir nach meinem Kaiserschnitt geraten hat, so lange wie möglich im Krankenhaus zu bleiben, da ich zu Hause einfach nicht diese Rundum-Versorgung bekommen könnte, wie es im Krankenhaus der Fall sei. Auch erinnere ich mich daran, dass ich aufgrund meines koreanischen Mannes in den ersten Tagen nach der Geburt zwar aufstehen durfte, aber weder meine Hände noch mein Körper mit kühlem oder gar kaltem Wasser oder gar kalten Getränken in Berührung kommen durfte, damit er nicht auskühlt. Auch erinnere ich mich mit einem Schmunzeln daran, dass ich auch nach dem Verlassen des Krankenhauses nicht die Wohnung verlassen durfte und einmal heimlich, um einfach mal freien und strahlend blauen Himmel zu sehen, für ca. 5 Minuten raus in unseren Garten gegangen bin. Noch sehr gut erinnere ich mich an meinen ersten sehnlichst gewünschten Spaziergang nach 20 Tagen mit einer guten Freundin teilweise noch auf den Kinderwagen gestützt, wo ich gefühlt so schnell wie eine Schildkröte noch sehr tadderig auf den Beinen war. Wie es dieses Mal wird, bin ich sehr gespannt, da die kleine große Tochter auch da ist, aber ich vertraue auf meine Familie, Freunde und mich, dass wir uns diese so wunderbare und überwältigende Zeit so schön und ruhig wie möglich gestalten. Und darauf freue ich mich!



